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GASTON ROELANTS 

Belgiens erfolgreichster Leichtathlet

Gaston Roelants bei einem Wettkampf 1967

 

Gaston Roelants

Mit seinem Olympiasieg 1964 und dem Europameistertitel 1962 über 3000 Meter Hindernis, sowie zwei Weltrekorden im Stundenlauf ist Gaston Roelants (* 5. Februar 1937 in Opvelp) bis heute der erfolgreichste belgischer Leichtathlet aller Zeiten. Von August 1961 bis den Europameisterschaften 1966 verlor er fünf Jahre lang kein Finale im Hindernislauf. Roelants war außerdem als vierfacher Sieger im Cross der Nationen der erfolgreichste Crossläufer seiner Zeit. Er hatte bei einer Körpergröße von 1,74 Meter ein Wettkampfgewicht von 67 Kilogramm. Seit Beginn seiner Karriere startete er für den Daring Club Leuven Atletiek in Löwen.

Die sportliche Karriere von Gaston Roelants begann zunächst im Crosslauf. 1955 lief er als Jugendlicher erstmals die 3000-Meter-Hindernisstrecke unter zehn Minuten. 1957 gewann er bei den Juniorenmeisterschaften im Crosslauf seinen ersten nationalen Titel. 1959 holte er sowohl im Crosslauf als auch auf der Hindernisstrecke seine ersten belgischen Meistertitel in der Erwachsenenklasse. Mit 8:56,6 min platzierte er sich in diesem Jahr auf Rang 42 auch erstmals in der Weltbestenliste. Das Jahr 1960 brachte für ihn den internationalen Durchbruch, als er beim Cross der Nationen im schottischen Hamilton erreichte er den zweiten Platz belegte.

Bei seinen ersten olympischen Spielen 1960 in Rom belegte er in 8:47,6 min den vierten Platz, nachdem er sich zuvor im Vorlauf im Kampf um den letzten Finalplatz überraschend gegen den deutsche Rekordhalter Hermann Buhl behauptet hatte.

Nach einer Niederlage beim Berliner ISTAF am 5. August 1961 startete Roelants eine Siegesserie über die Hindernisse, die bis zu den Europameisterschaften 1966 anhalten sollte. 1962 gewann er zunächst den Cross der Nationen in Sheffield, bevor er in Belgrad Europameister über 3.000 Meter Hindernis wurde. Mit neuem Landesrekord und Weltjahresbestzeit von 8:32,6 min siegte er vor dem Rumänen Zoltan Vamos.

1963 wurde Roelants beim Cross der Nationen in San Sebastián Zweiter Platz hinter dem Engländer Roy Fowler. Höhepunkt der Saison 1963 war für Roelants der 7. September, als er in seiner Heimatstadt Löwen als er mit dem neuen Weltrekord von 8:29,6 min erster Hindernisläufer unter der Marke 8:30 Minuten. blieb. Über 5.000 Meter belegte er mit 13:45,6 min den zweiten Platz in der Weltjahresbestenliste.

Bei den olympischen Spielen in Tokio 1964 in Tokio wurde Roelants seiner Favoritenrolle gerecht. Vom Start weg lief er an der Spitze des Feldes und siegte mit neuem olympischen Rekord von 8:30,8 min. Das Jahr beendete er mit einem Sieg beim Silvesterlauf im brasilianischen São Paulo.

Im Jahr darauf lief Gaston Roelants bei den belgischen Meisterschaften in Brüssel erneut einen Weltrekord über 3.000 Meter Hindernis. Mit 8:26,4 min verbesserte er seine eigene Marke um drei Sekunden. Über 10.000 Meter belegte Roelants mit 28:10,6 min hinter dem Briten Ron Clarke den zweiten Platz in der Weltjahresbestenliste. Am Jahresende konnte Roelants seinen Sieg in São Paulo wiederholen.

Bei den Europameisterschaften 1966 in Budapest musste Roelants erstmals seit 1961 wieder eine Niederlage in einem Hindernisfinale hinnehmen. In 8:28,8 min lief er hinter den sowjetischen Läufern Viktor Kudinski und Anatoli Kurjan auf den dritten Platz. Sportlicher Höhepunkt des Jahres war der 28. Oktober, als er in Löwen zwei weitere Weltrekorde aufstellte: Im Alleingang verbesserte er den ein Jahr alten Rekord von Ron Clarke über 20.000 Meter auf 58:06,2 min und den im Stundenlauf auf 20.664 Meter.

Im März 1967 gewann Roelants in Barry (Wales) erneut den Cross der Nationen. Bei den vorolympischen Wettkämpfen in Mexiko-Stadt siegte Roelants über die Hindernisse, sechs Tage danach gewann er in 2:19:37 h den vorolympischen Marathonlauf. Ende des Jahres gewann er zum dritten Mal in São Paulo.

Bei den olympischen Spielen 1968 traten erstmals die Läufer aus Kenia über 3.000 Meter Hindernis in Erscheinung. Es siegte Amos Biwott vor Benjamin Kogo, Roelants belegte den siebten Platz in 8:59,4 min. Vier Tage später startete Roelants auch im Marathon, wo er den elften Platz belegte. An Silvester 1968 war erneut in São Paulo siegreich.

1969 gewann Roelants erneut den Cross der Nationen. Bei den Europameisterschaften in Athen ging er zunächst über 10.000 Meter an den Start und belegte den fünften Platz. Beim fünf Tage später stattfindenden Marathonlauf musste sich Roelants nach langer Führung noch auf dem letzten Kilometer dem Briten Ron Hill geschlagen geben und holte in 2:17:22,2 h die Silbermedaille.

Silber gab es für Roelants auch beim Cross der Nationen 1970 in Vichy. Ein Jahr später bei den Europameisterschaften in Helsinki  belegte Roelants beim Marathon, den sein Landsmann Karel Lismont gewann, in 2:17:48,8 h den fünften Platz, nachdem er zuvor beim 10.000-Meter-Lauf aufgegeben hatte.

1972 gewann Roelants in Cambridge zum vierten Mal den Cross der Nationen. Bei den belgischen Meisterschaften verbesserte erseine persönliche Bestzeit im 10.000 Meter-Lauf auf 28:03,8 min. In München nahm er zum vierten Mal an Olympischen Spielen teil, kam aber beim Marathonlauf nicht ins Ziel. Zehn Tage nach dem olympischen Marathonlauf trat Roelants in Brüssel zu einem Weltrekordversuch im Stundenlauf an. Mit 57:44,4 min verbesserte er seinen 20.000-Meter-Weltrekord um über 20 Sekunden; der neue Stundenweltrekord von 20.784 Metern bedeutete eine Steigerung von 120 Metern. Die beiden Rekorde von Roelants hatten bis 1975 Bestand, als sie vom Niederländer Jos Hermens unterboten wurden.

1973 wurde der Cross der Nationen im belgischen Waregem erstmals als Weltmeisterschaft gelaufen. Im Einzelwettbewerb der Männer erreichte Roelants den achten Platz und siegte in der Mannschaftswertung mit dem belgischen Team. Ein Jahr später in Monza waren die Belgier erneut erfolgreich, Gaston Roelants war 14. in der Einzelwertung. Bei den Europameisterschaften 1974 in Rom trat Gaston Roelants noch einmal im Marathonlauf an und gewann  als Dritter in 2:16:29,6 h bei seinen fünften Europameisterschaften seine vierte Medaille.

1975 gewann Roelants mit der belgischen Mannschaft Bronze bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften, 1976 die Silbermedaille. Nach seinem 40. Geburtstag im Jahr 1977 lief er bei den Seniorenweltmeisterschaften in Göteborg nochmals die 3.000 Meter Hindernis und siegte mit neuem Seniorenweltrekord von 8:41,5 min. Danach beendete er seine sportliche Karriere.

2002 erhob König Albert II Gaston Roelants in den Adelsstand. 2004 wurde das Boudewijn-Stadion im Löwener Stadtteil Kessel-Lo in Atletiek Arena Gaston Roelants umbenannt. Roelants war in den 1990er Jahren fünf Jahre lang Vorsitzender seines Vereins, mittlerweile ist er Ehrenvorsitzender. Gaston Roelants ist verheiratet, hat eine Tochter und ist seit 2005 Großvater.

Bestzeiten
Distanz Zeit Datum Ort
3.000 m 7:48,6 1965
3.000 m H 8:26,4 1965 Brüssel
5.000 m 13:34,6 1969
1.0000 m 28:03,8 1972 Brüssel
2.0000 m 57:44,4 1972 Brüssel
Stundenlauf 20.784 m 1972 Brüssel
Marathon 2:16:29 1974 Rom

Foto: Nijs, Jac. de / Anefo CC BY-SA 3.0 nl

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